Ohne elektrischen Strom geht heutzutage (fast) gar nichts mehr. Egal ob E-Autos, Lich oder einfach nur zum Kochen. Überall benötig man Strom bzw. ist welcher drinnen. Viele sagen ja, der Strom kommt einfach aus der Steckdose. Diese Aussage ist nüchtern betrachtet auch nicht verkehrt. Doch wohin führt eigentlich das andere Ende der Steckdose hin? Muss man dabei etwas beachten? Darf das jeder?
Der Kunde ist gerade dabei die Strom-Verkabelung nach 30 Jahren komplett zu erneuern und auf den neusten Stand zu bringen. Er bat mich ihn hierzu zu beraten und mit meinem Fachwissen zu unterstützen. Ich war sehr aufgeregt was mich dort erwartet.
Er berichtete mir, dass die Verkabelung über nur einen FI-Schutzschalter damals geregelt worden ist. Im Oktober 2018 ist die Neufassung der DIN VDE 0100-410 (DIN VDE 0100-410:2018-10) sowie der -530:2018-6 in Kraft getreten. Unter anderem sind jetzt alle Endstromkreise bis 32A (bisher 20A) durch einen FI-Schutzschalter zu schützen. Am 07.Juli 2020 endete auch die Übergangsfrist, somit ist diese Verkabelung auch so nicht mehr zulässig. Um die Verfügbarkeit der Anlagen zu verbessern bzw. die Fehlerstrom-Schutzschalter (RCDs) besser auf die Betriebsmittelanforderung abstimmen zu können, empfiehlt die Norm Stromkreise über mehrere RCDs abzusichern. Es ist daher nicht mehr erlaubt das nur ein Fehlerstrom-Schutzschalter alle Endstromkreise abschalten kann, die von einem gemeinsamen Verteilungsstromkreis versorgt werden.

Die Fünf Sicherheitsregeln

1. Freischalten
Die Anlage muss allpolig vom Stromnetz getrennt werden (Schutzschalter oder Hauptschalter abschalten).
2. Gegen Wiedereinschalten sichern
Um ein irrtümliches Wiedereinschalten der Anlagezu vermeiden muss diese mit geeigneten Mittel verhindert werden (z.B. Vorhängeschlösser).
3. Spannungsfreiheit feststellen
4. Erden und Kurzschließen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
- vor der ersten Inbetriebnahme von Neugeräten
- nach einer Änderung oder Instandsetzung
- in bestimmten Zeitabständen