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Wie entsteht eine Norm?

Egal welche Norm Sie gerade vor sich haben. – Sie lesen die verschiedensten Anforderungen an Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung bzw. noch konkreter an die jeweils angewendeten Verfahren. Bei den Anforderungen der einzelnen Normen, handelt es sich um Anforderung, deren Erfüllung durch Dokumentationen nachgewiesen werden muss. Diese Dokumentation hilft verschiedene Unternehmen und Branchen dabei, gleichbleibende Standards gegenüber den Kunden gewährleisten zu können. Durch die gleichbleibenden Standards lassen sich die einzelnen Unternehmen besser miteinander vergleichen, da die Erfüllung der Normforderungen durch akkreditierte Stellen zertifiziert werden können.

Alle anwendbaren Normen sind mit dem Kürzel „DIN“ – Deutsches Institut für Normung versehen, was bedeutet, dass eine solche Norm internationale Gültigkeit erfährt. Häufig findet man neben dieser Bezeichnung auch noch Normen mit dem Kürzel „DIN EN“, bei der es sich um deutsche Anforderungen zu einer europäischen Norm handelt. Eine weitere Normbezeichnung ist mit dem Kürzel „DIN EN ISO“ versehen, welches verdeutlicht, dass diese Norm weltweit gültige und anwendbare Anforderungen enthält.

Die DIN EN ISO 9001:2015 oder die DIN EN ISO 14001 sind nur zwei von vielen weiteren weltweit anerkannten und praktizierten Normen.

Die Anwendung bzw. Erfüllung von Normforderungen beruht häufig auf freiwilliger Basis. Häufig ist es so, dass Auftraggeber die Erfüllung von Normforderungen vorschreiben, um auch künftig mit dem jeweils betroffenen Lieferanten zusammenzuarbeiten.

Eine Ausnahme hiervon ist bspw. die DIN 14095, bei welcher es sich um die Einhaltung von Brandschutzbestimmungen handelt. Die Forderungen dieser Norm können nicht auf freiwilliger Basis erfüllt werden, sondern müssen auch durch die Gesetzgeber und verschiedener Behörden erfüllt werden.

Wie entsteht eine Norm?

Bis eine Norm in einer solchen Form vorliegt, dass deren Anforderungen von verschiedenen Unternehmen verschiedenster Branchen erfüllt werden können, vergeht einiges an Zeit. Grundsätzlich gilt aber, dass im ersten Schritt jede Person die Erstellung einer möglichen künftigen Norm beantragen kann.

Im ersten Schritt der Erstellung einer Norm, muss der Antrag bei einem von 3.600 Gremien eingereicht bzw. zur weiteren Bearbeitung vorgelegt werden. Das Gremium entwickelt dann mögliche erste Entwürfe und diskutiert diese mit verschiedenen Experten, welche sowohl von Unternehmern und Verbrauchern besetzt werden können.

Im nächsten Schritt werden die Entwürfe einer sogenannten Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt, welche innerhalb einer befristeten Zeit die Möglichkeit für Kommentare und Kritik haben. Die von dieser Zielgruppe gemachten Vorschläge werden nun diskutiert und auf Anwendbarkeit hin überprüft.

Gibt es im nächsten Schritt keine weiteren Anmerkungen, wird das Entwickelte Dokumente schließlich veröffentlicht.

Erst nach weiteren fünf Jahren, wird geprüft, ob die im vorigen Schritt fixierten Anforderungen noch dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Wird hierbei festgestellt, dass die getroffenen Anforderungen überarbeitet werden müssen, wird die vorgenommen und im Anschluss mithilfe einer Übergangsfrist für die alte Fassung veröffentlicht.

Wie ist eine Norm grundsätzlich gegliedert?

Bei den heutigen DIN Normen erfolgt der Aufbau i.d.R. mit einer einheitlichen Grundstruktur mit jeweils gleichbleibenden Kerninhalten und -begriffen. Unabhängig der Norm sind einige Begrifflichkeiten innerhalb jeder Norm zu finden.

Eine solche Gliederung wird als High Level Structure (HLS) bezeichnet. Diese Struktur wurde im Jahr 2012 eingeführt, um verschiedene, themenspezifische Normanforderungen anzugleichen. Hierbei ist es egal, um welche Norm es sich handelt. Ziel war diese Veränderung, dass die Integration von Normen in bereits bestehende Managementsysteme innerhalb des Unternehmens zu erleichtern.

I.d.R. ist eine Norm in die folgende Kapitel gegliedert:

0 – Einleitung

1 – Anwendungsbereich

2 – Normative Verweise

3 – Begriffe

4 – Kontext der Organisation

5 – Führung

6 – Planung

7 – Unterstützung

8 – Betrieb

9 – Bewertung der Leistung

10 – Verbesserung

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